Kulturerbe

Männertracht

Als Oberkleidung trug man zubunić oder đečerma, žamadan und gunj (ähnlich wie ärmelloses Jäckchen, Weste oder langärmliges Jäckchen).

Als Kopfbedeckung trug man den Fes mit einer Quaste, eine schwarze Strickmütze, genannt Šubara (Schubara), und nach dem serbisch-türkischen Krieg in den 80-er Jahren des 19. Jh. immer häufiger auch die Šajkača (Schaikatscha – Soldatenkappe). Im Winter wurde um die Kappe ein dünner Wollschal gebunden und im Sommer benutzte man auch einen Strohhut.

Über die erwähnte Oberkleidung trug man einen roten Umhang, den die Männer gewöhnlich beim Ausritt anlegten. Die Beinkleidung bestand aus Socken, Strümpfen, Füßlingen, Opanken, die sich auch in der Frauentracht wiederfinden, und außerdem aus Kniestrümpfen.

Volkstänze

Das Repertoire der Volkstänze aus der Gegend von Zlatibor ist vielseitig. Man unterscheidet orske igre (Zeremonientänze), Festtänze, Hirtentänze und Kindertänze.

Einen bedeutenden Platz nehmen hierbei die Zeremonientänze ein, wie beispielsweise Hochzeitstänze, die bewirken sollen, dass die künftige Ehegemeinschaft vor dem „bösen Blick“ geschützt werden soll. Beim Totenritual sollte eine Verbindung zwischen dem Verstorbenen und dem „Jenseits“ hergestellt werden, um ihn in das „Jenseits zu begleiten“. Jahrmärkte wurden bei Dorffesten, an religiösen Feiertragen sowie nach Kreuzträgerumzügen organisiert. Tanzveranstaltungen fanden meistens samstags statt.

An Gesellschaftsabenden und Spinnabenden wurde nach getaner Arbeit getanzt. Die Gesellschafts-, Hirten- und Kindertänze hatten keine musikalische Begleitung. Die Teilnehmer der Hirten- und Gesellschaftstänze waren hauptsächlich junge Leute, sodass anstößige und unschickliche Späße gemacht werden konnten. Die Burschen wetteiferten untereinander um die Zuneigung der Mädchen oder legten Mut- und Kraftproben ab.

Wie sehr sie auch mit Arbeit beschäftigt waren, fanden die Kinder dennoch Zeit zum Spielen. Die beliebtesten Kinderspiele sind Blinde Kuh, Versteckspiel. Das spielen die Kinder in der ganzen Umgebung von Užice.


Lieder und Tänze aus Zlatibor

Ein Tanz zu Gesang und Musik heißt „kolo“ (Reigen) und „kolanje“ (Tänze mit Gesang ohne Instrumentalbegleitung). Der erste Tänzer des Reigens ist der Reigenführer und der letzte Reigentänzer behält das Ende im Auge. Das Wort kec (Ketz) für den letzten Reigentänzer ist in den letzten Jahren gebräuchlich. Früher nannte man das Anführen des Reigens häufig das „Reigen fahren“, „Reigenfahrer“, während das Mittanzen im Reigen als „Reigeneinzug“ bezeichnet wird.

Die Musikanten aus der Umgebung von Užice benutzen Volksmusikinstrumente wie Flöte, Doppelflöte sowie paljka (ein Volksmusikinstrument vom Typ der Klarinette, gefertigt aus Kürbis) und ein Blatt, aber auch industriell hergestellte Instrumente. In den Dörfern von Zlatibor kommen desgleichen paljka und Schlagzeug zum Einsatz. Aber auch Akkordeon und Klarinette haben als „importierte“ Instrumente ihren Platz in der lokalen Musikszene gefunden.

Zu erwähnen seien auch Blechmusikorchester (Blasmusikorchester), die in der Gegend von Zlatibor zwischen den beiden Weltkriegen auftauchten. Ihren größten Erfolg erreichten sie in den 60-er Jahren des vorigen Jahrhunderts mit der Gründung des berühmten Trompetenfestivals von Dragačevo in Guča, und später auch Trompetenfestivals Westserbiens.

Frauentracht

Auch die Mädchen und Frauen trugen lange Hemden des dinarischen Typs, gefertigt aus Hanf oder Leinen oder aus Halbbaumwolle als Festtagskleidung. Die Oberkleidung bildete eine kurze schwarze ärmellose aus grobem Wollstoff gefertigte Weste prsluk, über die ein weißes Tuch zubun geschlungen wurde, während über die Vorderseite unterhalb des Rockbundes eine schmale Schürze prežina gebunden wurde. Schwarze bestickte Strümpfe und Opanken, aus einem Stück Leder gearbeitetes Schuhwerk, bildeten die Fußbekleidung.

Die Mädchen trugen das Haar zu zwei Zöpfen geflochten, die als Kranz um den Kopf gelegt wurden. An Feiertagen schmückte ein flacher kleiner Fes das Haupt und um den Hals reihten sich Gold- und Silbermünzen aneinander. Ein langer gereihter wollener Rock vervollständigte die Wintertracht der Frauen, die über die Weste oder gar das Baumwollleibchen noch eine langärmlige, kurze Jacke gunj aus grobem Wollstoff anzogen. Darüber trugen manche Frauen noch ein langes weißes wollenes Kleid.

Die Brauttracht und Festtracht wohlhabender Leute schmückten ein kurzer Umhang libada mit weitgeschnittenen Ärmeln und ein seidener Gürtel bojader.

Eines der Hauptmerkmale der Frauentracht war die Kopfbedeckung. Als Schmuck verwendete man auch getrocknete Pflanzenfrüchte, meistens eine Halskette aus Nelken, die nach dem Anfeuchten einen betäubenden Duft verbreitet.



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